Über mich

Mein Name ist Elvira Glutting-Ziebert. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne.

Schon immer habe ich gerne gebastelt, gemalt und Handarbeiten gemacht. Vor 30 Jahren gab es eine Zäsur in meinem Leben. Ich erkrankte an Multipler Sklerose. Ich konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben und wurde berentet. Nach ein paar Jahren lernte ich gut damit umzugehen. Heute geht es mir wieder gut und ich habe viel Zeit, die ich im Sommer gerne dazu nutze im Garten zu werkeln und im Winter oder bei schlechtem Wetter wird getöpfert.

Die ersten zaghaften Versuche im Töpfern habe ich bei ARTefix, einer freien Kunstschule in Homburg / Saar im Rahmen eines Töpferkurses für Anfänger an der Drehscheibe absolviert. Später hatte ich noch einmal die Gelegenheit unter Anleitung zu Töpfern. Diesmal mit der sogenannten Aufbautechnik, bei der keine Drehscheibe nötig ist. Es wurde ein Kugelfisch….   Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich war furchtbar stolz auf mich. Seit dem hat mich die Töpferei nicht mehr losgelassen.

Töpfern ganz privat

Schritt 1

Ich wollte Töpfern! Dazu brauchte ich erst einmal Ton.  Ich wurde fündig im hiesigen Geschäft für Spielsachen und Bastelbedarf. Ein Paket von 10 kg sollte fürs Erste reichen. Dem ersten Töpfern in den eigenen vier Wänden stand also nichts mehr im Weg. Nach dem die mehr oder weniger erfolgreich geformten Figuren fertig waren,  stellte sich allerdings die Frage wie ich sie brennen sollte.

Schritt 2

Fazit. Ein Brennofen musste her. Da ein solcher Ofen natürlich nicht einfach in jedem Elektrofachgeschäft oder Baumarkt zu kaufen ist, und die Anschaffungskosten für ein Hobby viel zu hoch sind, musste eine Alternative her.  Und wie es der Zufall will, stand in einem Kindergarten ein Brennofen, der nicht mehr genutzt wurde. Kurze Zeit später war ich Besitzerin eines Brennofens, und der Kindergarten bekam eine Spende und war das Monstrum los. Ein großes Problem war der Transport. Wie viel der Brennofen wiegt haben wir nie ganz geklärt aber mein Mann, meine beiden Söhne und einer Ihrer Freunde hatten schwer zu schleppen und waren froh als der Ofen im Keller stand. Das zweite Problem war also auch gelöst und dem ersten Brand im eigenen Hause (zum Glück ohne Feuerwehreinsatz) stand nichts mehr im Weg.

Schritt 3

Jetzt war die Frage, wie funktioniert das mit dem Glasieren? Was brauche ich dazu und wo bekomme ich es her? Unser Bastelladen verkauft zwar Ton, aber keine Glasuren. Im Internet habe ich dann lange rumgeguckt und endlich eine Seite gefunden auf der ich sowohl Glasuren als auch Ton kaufen kann. Ich bestellte erst mal ein paar verschieden Farben zum ausprobieren. Zwischenzeitlich informierte ich mich darüber wie der Ofen eingeräumt wird, bei welchen Temperaturen gebrannt wird und was es mit Schrühbrand und Glasurbrand auf sich hat. Meine Männer waren mir dabei sehr behilflich, denn sie haben ein viel besseres technisches Verständnis und haben mir auch erklärt wie ich am schnellsten im Internet finde, was ich suche.

Kaum hatte ich die ersten Probepäckchen der Farben, machte ich mich daran meine Figuren und Schilder zu bemalen und vorzubereiten für einen ersten Glasurbrand. Dieser war natürlich noch viel spannender, vor allem, weil die aufgetragenen Farben so gar nicht den angegebenen Farben entsprachen. Wieder zwei Tage später hatte ich endlich die ersten Ergebnisse in der Hand, zwar noch nicht wirklich zufriedenstellend – dennoch, seit dem Tag bin ich nun Hobby Töpferin.

Auf der Suche nach meinem eigenen Stil

Durch etwas recherchieren im Internet, studieren von etlichen Büchern über „Töpfern für Anfänger“ und sehr viel ausprobieren habe ich meinen Stil gefunden. Was nicht heißt, dass ich nicht gerne Neues ausprobiere. Die Ideen dazu kommen mir dann meistens Nachts oder im Urlaub.

Anerkennung auch von Anderen

Im familiären Umfeld bekam ich immer mehr die Bestätigung, dass mein Schaffen auch Anderen gefällt und Freude macht.

Meine Kinder brachten mich dann auf die Idee meine Keramikfiguren zum Kauf anzubieten. Ich meldete mich bei eBay an und siehe da, meine Figuren wurden gekauft. Ich werde auch öfter gefragt, ob ich auch etwas ganz Individuell anfertige. Das mache ich dann auch in der Regel. Jetzt macht mir Töpfern noch mehr Spaß.

In den Wintermonaten, oder wenn das Wetter zu schlecht ist für mein anderes Hobby, den Garten, bin ich glücklich, dass ich mit Ton und Glasur Keramik-Figuren erschaffen kann.

Meine Keramik ist zwar wetterfest, aber nicht unbedingt frostfest, da ich nicht so hoch brenne. Bei mir im Garten dürfen die Wichtel, Raben und Co. dennoch im Winter draußen bleiben und sind bis jetzt fast alle heil geblieben. Mag sein, dass es in Gegenden mit strengerem Winter nicht so ist. Dann bitte im Haus überwintern.

Durch meine Leidenschaft zum Töpfern hat auch mein Sohn den Werkstoff Keramik für sich entdeckt. Er ist über die Arbeit mit 3D Drucker und CNC Maschine zum Töpfern gekommen und versucht sich Nebenberuflich mit einem Eigenen Webshop. Seine Leidenschaft sind Geometrische Strukturen und Moderne Designs aber auch Relief Fliesen. Auch Seine Arbeiten können Sie in unserem Shop kaufen.

Brennofen

Ein kleiner Einblick und etwas Hintergrundinformation zum Brennofen und dem Brennen an sich.

Wenn ich genug Figuren habe und alles gut trocken ist, etwa nach 8 – 10 Tagen wird eingeräumt. Dabei dürfen sich die Stücke beim ersten Brand, dem Schrühbrand durchaus berühren. Mit verschieden hohen Stützen kann ich meine Arbeiten in 1 , 2 oder 3 Etagen platzsparend einräumen. Die Tür wird geschlossen und der Brand gestartet. Langsam wird die Temperatur erhöht, und erst wenn der Ofen 500 °C hat, wird mit Volllast auf 970 °C aufgeheizt. Nach 2 Tagen, wenn der Ofen abgekühlt ist kann ich die fertigen Stücke herausholen.

Jetzt geht es ans Glasieren. Dabei trage ich die Glasur mit einem Pinsel 2-3 mal auf. Der Ofen wird nochmal eingeräumt. Diesmal dürfen sich die Teile auf keinen

Fall berühren. Wenn doch, kleben sie zusammen und beide Teile sind verloren. Sehr ärgerlich!!  Beim Glasurbrand kann der Ofen schon ab 100°C voll aufgeheizt werden. Es dauert aber trotzdem viele Stunden bis die 1040°C erreicht sind. Wenn ich jetzt den Ofen ausräume, natürlich furchtbar aufgeregt,  zeigt sich ob die Figuren etwas geworden sind, oder ob sie gleich auf meinem Keramikfriedhof landen. Das ist eine Ecke in meinem Garten, den ich dazu auserkoren habe. Dort kommt alles hin was mir nicht gefällt, was misslungen oder einfach nur zerbrochen ist. Ich habe die stille Hoffnung, dass sich dort auch Eidechsen ansiedeln, denn hin und wieder sehe ich mal eine in meinem Garten.